Gründungstreffen von N3GZ in Münster

Am 4. und 5. Juni 2019 versammelten sich am Rande der MEMO-Tagung 17 Nachwuchskräfte aus Wissenschaft, Wirtschaft und Verwaltung im Design-Thinking-Labor des European Center for Information Systems der Universität Münster, um sich zu vernetzen und über die großen Fragen der Verwaltungsdigitalisierung auszutauschen. Das Treffen diente gleichzeitig der Gründung des neuen Netzwerks N3GZ, das unter dem Dach des Nationalen E-Government Zentrums (NEGZ) den E-Government-Nachwuchs zusammenbringt und als Plattform für selbstorganisierte Aktivitäten dient.

Ein besonderes Merkmal des neugegründeten Netzwerkes zeigte sich bereits in der Vorstellungsrunde: Das Netzwerk versteht sich als interdisziplinär und intersektoral. Es waren Politik- und Verwaltungswissenschaftler:innen, Wirtschaftsinformatiker:innen, Jurist:innen, Soziolog:innen und sogar eine Theaterwissenschaftlerin aus Wissenschaft und Praxis anwesend.

Die Postersession

Mit allgemeinverständlich aufbereiteten Postern stellten sich die Teilnehmenden gegenseitig ihre Forschungsprojekte vor. Die inhaltliche Bandbreite der Poster, von der Datennutzung in der Verwaltung über das Unternehmenskonto im geplanten OZG-Portalverbund bis zur Analyse kommunaler Digitalisierungsstrategien, spiegelte den Facettenreichtum der Verwaltungsdigitalisierung wider.

Die einzelnen Poster und Projekte stellen die jeweiligen Autoren selbst in eigenen Blog-Posts vor.

Am Ende des Workshops wurden per e-Voting von den Teilnehmenden die besten Poster in drei Kategorien ausgewählt:

  • Relevantestes Projekt: “Fast and Federal: Strategien für den modernen Föderalismus” von Hendrik Scholta et al.
  • Methodisch überzeugendstes Projekt: “The Three Paths to E-Government Success: Institutional and Organizational Conditions for E-Service Availability in EU Member States” von Justine Marienfeldt
  • Innovativstes Projekt: “Die datengesteuerte Verwaltung: Die diskursive Proto-Institutionalisierung eines soziotechnischen Verwaltungsreformparadigmas in europäischen Metropolen” von Basanta Thapa

Der Design-Thinking-Workshop

Im Zentrum des zweitägigen Treffens standen die großen Fragen der Verwaltungsdigitalisierung in Deutschland. Bereits bei der Anmeldung hatten die Teilnehmenden ihre Ideen und Gedanken dazu eingereicht. In Münster wurden diese Einreichungen zu drei Schwerpunkten zusammengefasst:

Was muss getan werden, um digitale Trends in der öffentlichen Verwaltung leichter aufzunehmen…
… mit Blick auf die Verwaltung als Organisation?
… aus Sicht der Verwaltungsmitarbeitenden?
… aus Sicht der Bürger:innen?

In einem Design-Thinking-Prozess, angeleitet von Kathrin Bergener, wurden Chancen und Hemmnisse identifiziert und anhand konkreter Personas Ideen entwickelt, wie die Verwaltungsdigitalisierung weiter vorangebracht werden kann. Die Ideen wurden anhand ihrer Machbarkeit und ihres Neuheitswerts bewertet und priorisiert. Abschließend stellten sich die drei Gruppen ihre favorisierte Idee performativ vor.

Der gesellige Teil

Das Gründungstreffen von N3 wurde mit einem gemeinsamen Abendessen und Zeit für den informellen Austausch gefeiert. Neben dem persönlichen Austausch wurden hier bereits erste Ideen für die weiteren Aktivitäten des Netzwerks entwickelt.

Wir bedanken uns beim Institut für Wirtschaftsinformatik der WWU Münster für die tatkräftige Gastfreundschaft. Eine Fortführung in Münster im nächsten Jahr ist bereits angedacht.

2 Kommentare

  1. Liebe Leute vom Netzwerk N3GZ,

    zufällig (oder sollte es so sein?) bin ich gerade auf den Bericht und die Homepage gestoßen und hinterlasse gern einen Kommentar, um meine Begeisterung und meinen Respekt für den Nachwuchs der WWU zu zeigen!

    Als Personalentwicklerin in einer Kommune beobachte ich seit Jahren, wie wenig der Öffentliche Sektor noch immer “von außen nach innen” schaut, denkt und handelt – auch wenn es viele positive Beispiele gibt, ist diese Haltung auch beim Thema “Digitalisierung” durchaus verbreitet.

    Initiativen wie Eure sind wichtig für den Entwicklungsprozess und so freue ich mich nun zu wissen, dass es Euer interdisziplinäres Netzwerk gibt.
    Ich werde auf jeden Fall weiter verfolgen, was Ihr diskutiert und welche Ideen Ihr entwickelt!
    Und weitererzählen werde ich es auch …

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