Mit der Reihe “Im Visier” stellen wir wöchentliche in N3GZ-Mitglied vor.
Diese Woche beantwortet Antonia Schmidt von Bitkom unseren kleinen Fragebogen.
Wer bist du und wie hast du mit dem Thema Digitale Verwaltung zu tun?
Ich bin Antonia und beim Digitalverband Bitkom verantwortlich für alle Themen rund um digitale Verwaltung und öffentliche Aufträge. Das sagt sich so schnell und beinhaltet recht viel – beim Bitkom sind rund 2.700 Unternehmen vertreten, die alle ihre eigene Meinung und Themen zur digitalen Verwaltung und Vergabe haben.
Wie erklärst du deiner Oma, was du machst?
Erstmal der Klassiker: Oma, es ist nicht BitCOIN sondern BitKOM (den Fehler macht apropos nicht nur meine Oma, aber das ist eine andere Geschichte). Bitkom ist ein Verband, in dem die Digitalwirtschaft vertreten ist. Ich versuche, die Interessen der Digitalwirtschaft im Bereich der Digitalisierung der Verwaltung voran zu treiben.
Wie bist du zur Digitalen Verwaltung gekommen?
Sie kam eher so ein bisschen zu mir. Wahrscheinlich ist es die Mischung aus einem großen persönlichen Interesse an politisch und gesellschaftlich-relevanten Themen, der Wunsch an der Schnittstelle Wirtschaft-Staat zu arbeiten und die Faszination von neuen digitalen Technologien, die mich angezogen hat!
Was begeistert dich im Themenfeld so richtig?
Es gibt so viel zu tun (das meine ich positiv!) und in einem Themenfeld zu arbeiten, das wirklich jeden betrifft. Ich würde das berühmte Bonmot, dass zwei Dinge sicher im Leben sind (der Tod und die Steuer) mit einem dritten ergänzen: die Geburt. Und bei allem drei hat man mit der Verwaltung zu tun. Wäre doch also gut, wenn die Kontakte zwischen dem Bürger und der Verwaltung so nutzerfreundlich und positiv wie möglich gestaltet werden. Und um den ganz großen Bogen zu spannen – ein fitter, digitaler Staat ist ein wichtiger Standortfaktor! Wenn der Staat langsamer ist, als alle anderen, dann schwindet das Vertrauen in ihn und die Demokratie.
Was frustriert dich bei der Digitalen Verwaltung?
Na, an der digitalen Verwaltung frustriert mich nichts, mich frustriert nur, wenn sie noch nicht digital ist! Aber im Ernst – frustrierend für mich ist es, wenn die gleichen digitalen Lösungen an unterschiedlichen Ecken (nach)-gebaut werden, mit riesigem Aufwand, am Nutzer vorbei und die dann am Ende auch noch nicht einmal zusammenpassen. Traurig finde ich den Zynismus, den es teilweise gibt, aber Zyniker habe ich noch nie verstanden.
Was war in letzter Zeit dein größter E-Gov-Aha-Moment und warum?
Inzwischen schon etwas platt aber die Corona-Krise zeigt, es geht so vieles! Die digitalen Anwendungen sind da! Positivbeispiel ist z.B. das Planungssicherstellungsgesetz, was jetzt erlassen wurde und Bürgerbeteiligungen online zulässt. It works!
Welche Frage würdest du den E-Government-Entscheidern unseres Landes gerne mal stellen?
Sie dürfen die Verwaltungsstrukturen, und -prozesse in Deutschland völlig neu und digital auf der grünen Wiese planen – was machen Sie? Und was hindert Sie daran, heute diese Wunschvorstellung in die Tat umzusetzen?
Welche “Maschine” sollte unbedingt für digitale Verwaltung von morgen erfunden werden?
Eine gute Frage – ich weiß gar nicht, ob es eine Maschine braucht. Ich glaube es braucht vielmehr eine ehrliche und offene Kommunikation, sowohl zwischen den unterschiedlichen föderalen und hierarchischen Ebenen als auch einen vertrauensvoller Austausch zwischen Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung.
Warum bist du bei N3GZ dabei?
Bei N3GZ trifft sich einen sehr spannender Mix an Leuten, die wirklich was bewegen wollen und die offene und ehrliche Diskussionen führen. Mehr davon! 🙂
An welches schönes N3GZ-Erlebnis erinnerst du dich gerne?
Das virtuelle Meet-up mit ehrlichem Austausch darüber, was im Homeoffice (nicht) klappt.
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