Im Visier: Peter Kuhn

Wer bist du und wie hast du mit dem Thema Digitale Verwaltung zu tun?

Ich bin der Peter und ich forsche in München am bayerischen Landesforschungsinstitut fortiss zu IT-Systemen, die eine digitale Verwaltung ermöglichen, umsetzen und vorantreiben. Dabei geht es u.a. um proaktive Verwaltungsleistungen, IT-Architekturen für Kommunen sowie Plattformansätze und offene Schnittstellenspezifikationen.

Wie erklärst du deiner Oma, was du machst?

In meiner Arbeit versuche ich mit Computern und diesem Internet die Bürokratie der deutschen Verwaltung effizienter und erträglicher zu machen, z.B. dadurch, dass ein neuer Personalausweis automatisch kommt und nicht mehr per Formular beantragt werden muss. Nicht meiner Oma, aber einer ähnlichen Zielgruppe habe ich übrigens hier schon mal meine meine Science geslamt. 🙂

Wie bist du zur Digitalen Verwaltung gekommen?

Anfangs durch Twitter und googlen. Das Thema ist immer wieder mal im meiner Timeline aufgetaucht und kam mir spannend vor. Als ich zum Ende meines Masters nach einem Thema für eine mögliche Promotion recherchierte, hat mich „E-Government“ angelächelt. Da ich aber Maschinenbau und VWL studiert hatte, war ich mir nicht ganz sicher wie das funktionieren könnte. Ich habe dann erstmal ein Praktikum im Rathaus meines Heimatdorfes gemacht und später auch bei der Metropolregion Rhein-Neckar, im Team von Marco Brunzel. Spätestens dort wurde mit klar, „E-Government“ ist mein Thema. Danach kam eines zum anderen und wenige Monate später war ich bei fortiss in München.

Was begeistert dich im Themenfeld so richtig?

Die Kombination aus technischen Fragestellungen und gesellschaftlicher Relevanz. Ich kann meinen inneren Sheldon ausleben und dabei auch noch was zum gesellschaftlichen Fortschritt beitragen – optimal!

Was frustriert dich bei der Digitalen Verwaltung?

Die Intransparenz. Als ich damals „E-Government“ gegoogelt habe, waren die einzigen Treffer eine sehr knappe Seite des BMI und NEGZ.org. Noch heute bekomme ich von wichtigen Entscheidungen erst spät und über Umwege mit, dabei beschäftige ich mit dem Thema jeden Tag. Es gibt zwar inzwischen immer mehr Informationsangebote und auf Twitter entwickelt sich unter #twitterverwaltung eine sehr zuverlässige Nachrichtenquelle, aber in der fehlenden Transparenz sehe ich weiterhin eine unnötige Hürde für viele, sich zu beteiligen. Wenn nicht die Zukunft der *öffentlichen* Verwaltung öffentlich diskutiert und gestaltet werden sollte, was denn sonst?

Was war in letzter Zeit dein größter E-Gov-Aha-Moment und warum?

OSCI basiert auf SOAP.

Welche Serie ist für dich eine innere Referenz für Digitale Verwaltung und warum?

Yes, Minister über die britische Bürokratie. Bestes Tutorial zu den Logiken der Verwaltung.

Welche Frage würdest du den E-Government-Entscheidern unseres Landes gerne mal stellen?

Warum nicht mal eine Frau? und What would google do?

Welche “Maschine” sollte unbedingt für digitale Verwaltung von morgen erfunden werden?

Ein digitaler Assistent, der mir die Bürokratie abnimmt, aber unter meiner Kontrolle steht, also die vielzitierte digitale Souveränität und Nutzer:innenfreundlichkeit gleichzeitig ermöglicht.

Warum bist du bei N3GZ dabei?

Ich bin da so reingerutscht… Im Ernst: fantastische Leute, coole Events, ein Raum für Austausch und Ausprobieren. Und die Erkenntnis, nicht der einzige zu sein, der sich für die Verwaltungsdigitalisierung begeistern kann.

An welches schönes N3GZ-Erlebnis erinnerst du dich gerne?

Als wir uns im ersten digitalen N3GZ-Meetup zu Telearbeit und Homeoffice gegenseitig geholfen haben, den Corona-Schock zu verdauen und mit der neuen beruflichen Situation umzugehen. Das war nicht nur in der damaligen Situation wertvoll, sondern auch der Auftakt zu einem neuen Format. Im Nachhinein super logisch, dass ein Netzwerk zu Digitalisierung digitale Meetups veranstaltet…


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